Lodos - der Wind der Kykladen und der Ägäis im Frühjahr, Herbst und auch Winter
Der MELTEMI ist der bekannte, aus Norden wehender Sommerwind, der Sturmstärke erreichen kann. Südliche Winde im Sommer heißen Scirocco - dieser entsteht, wenn über Mitteleuropa Schlechtwettergebiete ziehen, die mit ihrem Tiefdruck die heiße Luft aus dem Hochdruckgebiet des nordafrikanischen Kontinentes ziehen.
Dabei wird heißer Sahara-Wüstensand weit nach Norden getragen. Tagelange Hitzeperioden entstehen durch die extremen Wüstenwinde. Der Himmel ist gelblich bis rot und der Wüstensand fällt herab - Yachten finden sich bald unter einem gelbroten Staubschleier.
Unbekannter aber weitaus gefährlicher ist der Lodos, der in der restlichen Zeit des Jahres auftreten kann, aber ähnlich wie der Scirocco wirkt.
Sturmgefahr eines Lodos besteht im Frühjahr und Herbst, wenn sich über der südlichen Ägäis im Raum Kreta ein Tief bildet und zugleich hoher Luftdruck über Anatolien entsteht, während im Norden ein Hochdruckgebiet über dem griechischen und türkischen Festland liegt.
Besonders gefährlich ist der Lodos im östlichen Mittelmeer, da durch die hohen Gebirge auf dem türkischen Festland der Wind geführt und beschleunigt wird. Für alle in der Ägäis oder am türkischen Festland liegenden und normalerweise gegen N- und NW geschützten Buchten ist ein solcher Wind, der Sturmstärke erreichen kann, höchst gefährlich, und man muss schnellstens einen nach S geschützten Ankerplatz suchen, um dort das Sturmtief abzuwarten, welches meist 1-2 Tage dauert und oft sehr heftige Regenfälle mitbringt. Fährverbindungen werden eingestellt und es werden auch ernsthafte Sturmwarnungen ausgesprochen.Mit gutem Grund, wie die Vergangenheit oft zeigte.