Tilos - eine kleine vergessene Insel im östlichen Dodekanes

Noch vor einigen Jahren war Tilos, eine kleine Insel des Dodekanes dicht vor der türkischen Küste zwischen  Kos im Nordosten und Rhodos im Südosten, ein Geheimnis weniger Tagestouristen aus Rhodos, die mit dem Dodekanissos Express herüberkamen und Ruhe suchten, einiger Segler, und im Juli sowie Augsut einer zunehmenden Anzahl von Italienern und Franzosen.

Seit 2002 gibt es tägliche Fährverbindungen, im Sommer auch mit Schnellfähren und dies sogar teilweise mehrfach täglich, so daß die Attraktivität von Tilos deutlich gesteigert wurde - abzulesen an den Immobilienpreisen, die sich seitdem deutlich erhöht haben!

 
Manchmal kommen auch 2 Fähren auf einmal an, und das bedeutet Schwell und - je nach Windrichtung - auch Gestank. Wohl dem, der seinen Anker weit genug von der Einfahrtbahn der Fähren geworfen hat, und auch der Schwojkreis ihn nicht in deren "Einflugschneise" brachte - denn die Fähren bahnen sich ihren Weg mit Getute und wenig rücksichtsvoll (wie überall in Griechenland)

Segler kommen meist das erste mal nach Tilos-Leivada auf der Ostseite von Tilos. Hier kann man vor dem langen Kiesstand auf 3-5m ankern oder im neuen kleinen Hafen, der Platz für ca. 10 Yachten bietet, anlegen. Im Hafen kommt eine auf Tilos lebende Deutsche und kassiert Wasser und Strom, so man das in Anspruch nehmen möchte. Das Wasser ist mit 1 Euro/100 l billiger, als in Symi, wer also nach Symi segelt, kann beim Wasser in Tilos ein paar Euro sparen...

Hier ein großes Panoramabild des Strandes von Leivada und der oben erwähnten Kirche, ganz rechts der Hafen..mehr

Das Herz jeder griechischen Insel ist die in den Bergen hoch gelegen "Hauptstadt" Chorio. Der Hafen von Tilos ist Leivada, und alle Fähren kommen hier an und fahren hier ab.

Wer ankert, sollte dies südlich (links) von der Kirche tun, dabei aber das kleine Holzwrack beachten, welches vor dem Restaurant ca. 40m vom Ufer liegt. Die teilweise extrem starken Fallwinde mit 6 und bis zu 9 Bft aus W und NW bringen häufig viel Streß auf, wenn in der Nacht plötzlich eine oder mehrere Yachten auf Drift gehen. Daher ist es sehr zu empfehlen, den Ankerplatz mit Sorgfalt zu wählen: das Seegras is sehr dicht, also suche man sich einen Sandflecken und fahre den Anmker sehr gut ein, lege lange Kette. Ein 2.Anker sichert ruhigen Schlaf, auch, wenn draußen nachts die Fallböen mit bis zu 9 Bft runterkacheln!

Vom Hafen ist es 3 Minuten Fußweg zu 2 kleinen Märkten, Kafenions, Restaurants. Es gibt eine Wäscherei und nahe bei der Bäckerei gibt es ein Internet-Cafe. Der ganze Hafenbereich war in 2004/05  im Bau, hier sieht man die letzte Phase vor der Fertigstellung im August 2005.

Tilos ist nicht so spektakulär, wie z.B. Symi oder Chalki, es hat auch keinen Vulkan wie Nisyros, und scheint nur 1 Übernachtung wert zu sein, aber es bietet einige versteckte Überraschungen

Zunächst einmal: es ist ruhig, meistens. Einige wenige Autos und Mopeds, aber im Verhältnis zu manch anderer griechischer Insel ist hier absolute Stille! Auch im Hafen. Keine dröhnenden Diskos, die Strandbar ist ruhig. Gesetztes Publikum. So kann man hier herrlich entspannen, einfach herumspazieren, im Schatten eines Baumes im Kafenion oder am Kieselstrand sitzen, und einen Drink genießen. Diverse Restaurants bieten gutes, basisgriechisches Essen zu fairen, aber nicht immer billigen Preisen, insbesondere bei Fisch sollten Sie vorher nach den Preisen fragen, denn Fisch ist (überall im Mittelmeer) horrend teuer!

Die bereits erwähnte Bar am Strand (gelbe Stofffsessel, siehe Panorama), bietet relaxte-chillout-music (nicht laut!) für einen wunderbaren Abendausklang und Gäste jeden Alters!

Wenn Sie mehr von Tilos sehen wollen, können Sie sich am Hafen einen kleinen Wagen oder ein Moped/Scooter mieten, und die Geheimnisse der Insel entdecken. Folgen Sie der Straße in Richtung Chorio, und fahren Sie auf die andere Seite der Insel (Westseite) an den Strand von Eriston - auch 2 km feinster Sand, kaum Leute, im Sommer ein paar Camper... hier kann man auch mit der Yacht liegen, aber es ist meist recht viel Schwell. Im Hintergrund sehr schön Chorio und auf dem Berg das alte Kastell, welches man auch besichtigen kann (festes Schuhwerk und nicht so spät raufgehen!)
Besonders nachts sieht das sehr schön aus - und in Chorio gibt es eine Dachterrassen-Jazzbar mit einer wundervollen Atmosphäre.

Auf Tilos hat man Knochen von Zwergelefanten gefunden, und voller Stolz werden diese - im allerdings meistens geschlossenen - Museum ausgestellt (Straße nach Chorio)

Von Leivada kommend, sieht man an der Straße links ein Schild "Mikro Chorio" , und dem sollten Sie folgen. Oben in den Bergen liegt, gut versteckt vor Piraten, das alte Chorio, das kleine (mikro) Dorf. Die Häuser sind längst verlassen, und man kann diese tagsüber besichtigen. Mitten in den Ruinen hat sich seit Jahren die Mikro Chorio Disco etabliert ab nachts um 11 bis open end kann man hier in den beleuchteten Ruinen Party feiern... ein wirklich außergewöhnliches Nachterlebnis!

Vorsicht: auch in Griechenland gilt: kein Alkohol am Steuer, nehmen Sie daher lieber den Shuttlebus oder ein Taxi, die Straße ist eher ein Feldweg.

Einen Besuch wert ist auch das alte Kloster auf der Nordwestecke von Tilos.

Nachdem man Chorio passiert hat, gelangt man zu einem kleinen Hafen, der auch in Notfällen von einer Yacht angelaufen werden kann, er hat nämlich 2-3m Wassertiefe. Normalerweise liegen dort aber nur Fischerboote, selten verirrt sich ein Tourist hierhin - immer bläst der Wind aus der Ägäis hinein, landschaftlich ist es auch eher trist.

Aber als Stop auf dem Weg nach Astipalaiia oder wenn man aus der Ägäis kommend dringend einen Hafen braucht, ist es geeignet.

Wenn man dann der Uferstraße westlich folgt, kommt man am Ende der Straße zu einem kleinen Kloster, das allerdings um 5 Uhr schließt. Es ist hübsch dort, das Kloster ist schön (kein Einlaß in Badeshorts oder Bikinis) , aber die Preise für Obst, Getränke und Snacks entlocken einem unwillkürlich ein "Heilig´s Blechle..."

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Von Tilos-Leivada auf die andere Seite der Insel nach Tilos-Eriston

oder Sie segeln nach Rhodos (30 nm  SE),

auf die schöne Insel Symi (23 nm E)

oder an die türkische Küste, entweder nach Datca (29 nm N) oder Marmaris (45 nm ENE),

die beide Ports of Entry für die Türkei sind. NE,

liegt Nisyros (15 nm NE),

und Kos (52 nm NNW)

oder Sie segeln W nach Karpathos (35 nm nach Olimbos/Diafani , im Norden)

oder nach Chalki (15 nm SW)

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