Grundlagen der Kognitionspsychologie - Shiffrin & Cook

Spurenzerfallstheorie

Vergessen ist ein passiver Prozess, in dessen zeitlichem Verlauf sich die Info spontan abschwächt oder zerfällt

Nachweis, wenn retroaktive Hemmung und Memorieren nicht möglich (ausgeschaltet)

Experiment Memorieren ausgeschaltet:
Vpn wird erzählt, es gehe um "Vergessensleistung"
Präsentation eines Hintergrundgeräusches
Vpn soll Töne entdecken (weiteres Ausschalten von Memorieren: Ablenken)
Suchaufgabe 40 Sek
Präsentation von 5 Konsonanten für 2,5 Sek
diese sollen laut genannt und dann "vergessen" werden
Weitergehen in Ton-Entdeckungs-Aufgabe
Ergebnisse kurze zeitliche Verzögerung der Buchstabenpräsentation (12,5 Sek)
es wurden 20% vergessen
lange zeitliche Verzögerung der Buchstabenpräsentation (32,5 Sek)
es wurden 30% vergessen

Vergessen soll daher auf zeitlichem Verfall beruhen, weil retroaktive Hemmung ausgeschaltet wurde.


Speicherdauer ohne Wirkung pro-. oder retroaktiver Hemmung

  • bei Brown-Peterson waren schon nach 18 Sek. 90% vergessen
  • bei Shiffrin &Cook schalten pro- und retroaktive Hemmung aus, und weisen Spurenzerfall für das Vergessen nach, welcher bei einem Retentionsintervall von 32,5 Sek. nur 30% ausmacht
  • die im BP-Paradigma postulierte KZS-Spanne von 15-18 Sek wird also weit überschritten
  • aufgrund der Interferenzeffekt-Problematik, die man wohl nie ganz ausschließen kann sollten beide Faktoren (Interferenz und Spurenzerfall) berücksichtigt werden




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