Liebe Studentinnen
und Studenten und sonstige Nutzer dieser Psychologie-Scripte & Lernhilfen!
An meiner Statistikauswertung kann ich sehen, daß diese Seiten sehr viel
genutzt werden. Die Serverkosten sind aber recht hoch, und irgendwie muß ja
das alles wieder reinkommen! BITTE setzt daher auf Euch zugänglichen websiten
Links zur Startseite www.psychonomie.de und dieser Seite oder den folgenden!
Dadurch kann ich die Seite für Euch kostenlos vorhalten und anderweitig
damit die Kosten decken! Danke!
Die
Impression-Management-Theorie
Literatur:
Theorien der Sozialpsychologie Bd. III(Frey/Irle Hrsg)
Kognitive Theorien Verlag Hans Huber 2.Aufl.1993 Sozialpsychologie (Frey/Greif)
Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen 4.Aufl.1997 Beltz Verlag Psychologie
Verlags Union
- in der I-M-T steht der Beobachtete im Zentrum der Betrachtung
- dieser ist ebenfalls "naiver Psychologe" mit ähnlicher
Kompetenz wie der Beobachter
- er weiß also, zu welchen Schlüssen der Beobachter
kommen wird, d.h. es wird eine bestimmte Reaktion erwartet
- entsprechend dieser Erwartunge wird sich der Akteur
verhalten, daß vom Beobachter Reaktionen gezeigt werden, die vom
Akteur gewünscht sind (Weary & Arkin
1981)
- es geht also darum, wie ein Individuum die auf ihn
gerichtete Aufmerksamkeit systematisch so manipuliert, daß ein
gewünschtes Selbstbild repäsentiert
wird
Impression management
- Image control/ self presentation
- eigenes Verhalten wird benutzt, um anderen Personen
einen bestimmten Eindruck zu vermitteln
- Menschen betreiben Impression-Management, um soziale
Anerkennung zu erzielen
- ungünstige Darstellung ist möglich, wenn
dadurch das gewünschte Ziel erreicht werden kann
- Verhalten in Abhängigkeit erwarteter Verhaltenskonsequenzen
Impression-Management-Techniken
- eher kurzfristig und situationsbezogen: Taktik
- eher langfristig und situationsübergreifend: Strategie
Techniken sind
- assertiv: auf Durchsetzung hinauslaufend
- defensiv: verteidigend
Systematik der Selbstpräsentation (SP) (Tedeschi,
Lindskold & Rosenfeld 1985)
- nicht empirisch gewonnen, sondern intuitiv aufgestellt
Assertive SP-Taktik | Defensive SP-Taktik | Assertive SP-Strategie | Defensive SP-Strategie |
Der Akteur versucht, über positive Selbstdarstellung das Publikum so zu beeindrucken, daß seine soziale Macht vergrößert wird und eigene Interessen und Wünsche vom Publikum erfüllt werden | Der Akteur versucht zu verhindern oder zumindest einzuschränken, daß er beim Publikum an Ansehen verliert | Der Akteur ist bemüht, eine langfristig gültige, gute Reputation zu erwerben, die über verschiedene und unterschiedliche Situationen hinweg wirksam ist | Der Akteur ist bemüht, ein Bild von sich zu vermitteln, wonach er über verschiedene und unterschiedliche Situationen hinweg nicht in vollem Maße für sein Handeln verantwortlich zu machen ist |
Ingratiation (Schmeicheln) | Predictaments and Face-work
(sich aus einer mißlichen Lage herauswinden) |
Competence or Expertise (Kompetent und als Experte erscheinen) | Helplessness and Anxiety
(hilflos und ängstlich darstellen) |
self-enhancing communication
(Ziel: sich oder andere zu erhöhen) |
Excuses (sich als nicht verantwortlich hinstellen) | Attractiveness ( sich als attraktiv und liebenswert darstellen) | Alcoholism & Drug Addiction
als Ausdruck der Nichtübernahme von Verantwortung Alkohol-/Drogensucht) |
Opinion conformity
(Meinungskonformität) |
Justifications (Rechtfertigung) | Status and Prestige (status-,prestigebehaftet, elitär auftreten) | Symptoms of mental illness
(Übernahme der Rolle des "Geisteskranken") |
Favor-doing
(nett sein) |
Disclaimers and self-handicapping (andere über eventuelle spätere eigene Mißerfolge informieren) | Credibility & Trustworthyness
(Glaubwürdigkeit, Vertrauenswürdigkeit darstellen) |
|
Intimidation (Einschüchterung) | Apologies (Entschuldigungen) | Self-disclosure
(sich anderen gegenüber öffnen, erschließen) |
|
Supplication (Hilfsbedürftig erscheinen) | |||
Self-Promotion (Kompetent und intelligent erscheinen) | |||
Entitlements ( verbal Leistung herausstellen) | |||
Enhancements (eigene Leistung überbewerten) | |||
Social Identity (sich mit einer anerkannten Gruppe identifizieren) | |||
Blasting (rivalisierende Gruppen/Personen abwehren) | |||
Exemplification (sich als beispielhaft,moralisch,integer darstellen) |
- Einstellungsänderungen, wenn eine Person mit
einer ähnlichen Einstellung unvorteilhaft auftritt
- kooperatives Verhalten wird umso eher gezeigt, wenn
zukünftige Interaktionen erwartet werden
- Versuch, vom Erfolg anderer zu profitieren, indem man
auf Gemeinsamkeiten hinweist (Herkunft, Fußballclub)
Bogus-Pipeline-Paradigma (Jones & Sigall, 1971)
- Vpn wird überzeugt, daß die TATSÄCHLICHEN
Einstellungen und Bewertungen physiologisch meßbar seien
- Vorhersage von physiologischen Wertergebnissen wird
erbeten
- man sieht diese Vorhersagen dann als weitgehend unbeeinflußt
von I-M-Taktiken an
Experiment:
- in Paper-Pencil-Einstellungsmessungen wurden schwarze
Amerikaner von weißen Amerikanern günstiger bewertet, als in
der Bogus-Pipeline-Bedingung, wo sehr ungünstige
Bewertungen festgestellt wurden.
- es wird also vorgetäuscht, daß I-M-Taktiken
sinnlos seien, weil die "Maschine" sowieso alles genau messe
- Gleiches fand sich in D bei einer Messung bzgl. der
Einstellung zu Türken
- Personen stellen sich unter B-P-Bedingungen weniger
sozial erwünscht dar, als unter üblichen Bedingungen
Dissonanztheorie
- Konsistenz ist ein sozial erwünschtes Verhalten
- zu Dissnanzreduktion kommt es nur dann, wenn ein Akteur
glaubt, er werde beobachtet
- bei forced compliance-Experimenten gehen die I-M-Theoretiker
davon aus, daß Personen, die für ihr einstellungsdiskrepantes
Verhalten keien oder nur eine geringfügige Belohnung erhalten, potentiellen
Beobachtern unterstellen, diese interpretierten das gezeigte Verhalten
als Ergebnis einer freien Entscheidung; somit wird den Beobachtern auch
gleichzeitig Konsistenzerwartung unterstellt.
Daher täuschen die Vpn den Versuchsleitern Einstellungsänderungen
vor, um eben als konsistent dazustehen.
In Wirklichkeit findet jedoch keine Einstellungsänderung
statt
Entsprechend wird bei einer hohen Belohnung unterstellt,
die Versuchsleiter erwarten für die "Bestechung" nicht etwa
Konsistenz, sondern widersprüchliches Verhalten, das sie durch die
hohe Belohnung legitimierten.
- die Attraktivität des Versuchsleiters modifiziert
erheblich die Einstellungsänderung
- Einstellungsänderungen nur bei demselben Versuchsleiter
- keine Einstellungsänderungen bei unterschiedlichen
Versuchsleitern
- Einstellungsänderungen stärker, wenn Vpn
annehmen, sie würden beobachtet
- bislang nur Untersuchungen zu forced-compliance, jedoch
nicht zu selektiven Informationssuche etc.
- daher kann I-M-Theorie die Dissonanztheorie (noch)
nicht ersetzen
Attributionstheorie
- Kausalattributionen finden zur Selbstdarstellung gegenüber
anderen Personen stat (lt.I-M-T)
- Einfluß des Publikums sowie dessen Vorinformation
auf Selbstdarstellung
- Einfluß des Status des Publikums
- Zuschreibung von Verantwortlichkeit durch Impression-Management-Strategien